Die Voraussetzung für unsere Entwurfsarbeit ist der Wille zu gestalten. Das Ziel ist, für jede Bauaufgabe einen adäquaten Ausdruck zu finden, der über das Notwendige hinausgeht. Die Entwürfe werden aus dem kulturellen Zusammenhang entwickelt und reflektieren die spezifischen Eigenschaften der Bauaufgabe und des jeweiligen Ortes.
Die so konzipierten Gebäude sind auf Dauer angelegt – Funktionsbezug und Alterungsfähigkeit sind Grundvoraussetzungen für einen ökonomischen wie ökologischen Umgang mit vorhandenen Ressourcen. Entsprechend kommt der richtigen Wahl des Materials, der Detaillierung und der handwerklichen Qualität in der Ausführung eine große Bedeutung zu.
Mit dem neuen RAIQA soll ein Ort entstehen, der Identität stiftet, der durch seine Lebendigkeit und räumliche Qualität zum Verweilen einlädt, und der nicht zuletzt die Distanz zwischen Kunden und Mitarbeitern der Raiffeisenbank aufhebt. Die Grundlage hierfür bietet die angestrebte Funktionsmischung, aus der sich nicht nur Synergieeffekte ergeben, sondern die sowohl tagsüber, als auch abends eine Vielzahl von Nutzungsszenarien ermöglichen wird.
Die Gebäude der Raiffeisen Bank treten bisher als Solitäre in Erscheinung, die sich nicht mit dem gründerzeitlichen Block verbinden, sondern sich ganz im Gegenteil radikal von ihm ablösen. Mit dem neuen RAIQA besteht die Chance diese räumlichen Defizite zu beheben. Die Modifikation des Bestandsbauköpers folgt daher in erster Line dem Anspruch, klar definierte Außenräume mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu schaffen und den Bürgern auf diese Weise ein Stück Stadt zurückzugeben.
Die Entwurfsstrategie zielt jedoch nicht darauf ab, den Bestandsbaukörper unkenntlich zu machen, sondern sich auf dessen städtebaulichen Duktus einzulassen und über das Hinzufügen und Wegnehmen einzelner Volumina ein kompositorisches Gleichgewicht mit seinem Umfeld herzustellen. Aus der strengen Symmetrie des bestehenden Hauptbaukörpers wird so eine komplexe städtebauliche Figur.
Um eine Identifikation sowohl bei den Nutzern als auch den Passanten zu ermöglichen, soll das RAIQA einen unverwechselbaren Charakter entfalten, der eng mit dem gewohnten Bild von Innsbruck verknüpft ist. Der Focus liegt dabei auf der Sockelzone, da diese von den Passanten/innen primär wahrgenommen wird. Als charakteristisches Markenzeichen Innsbrucks wird das Motiv des Bogens aufgegriffen.