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Die Toleranz Poster Show ist eine internationale Wanderausstellung, die von WEISRAUM für Innsbruck initiierte und adaptiert wurde. Die RLB Tirol stellt für die Ausstellung temporär die Baustellenwand des RAIQA-Quartiers zur Verfügung.

Wie interpretiert Grafikdesign das Thema Toleranz? Was kann visuelle Gestaltung zu dessen Sichtbarmachung beitragen? Der bosnische Künstler Mirko Ilić lädt seit 2017 Designer*innen aus aller Welt ein, den Begriff Toleranz zu visualisieren – Ergebnis dieser Initiative ist eine Sammlung aus mittlerweile 200 Plakaten internationaler Designgrößen, die als Wanderausstellung um die Welt zieht. Jetzt macht sie auch im Innsbrucker Stadtraum Halt.

In einer Welt zunehmender sozialer Ungerechtigkeit und Radikalität nutzt das Tolerance Project die Kraft von Design um dem Thema Toleranz Sichtbarkeit zu verleihen. Die internationale Plakatausstellung ist nicht in Museen oder Galerien sondern an öffentlichen Orten, mitten im Alltag der Stadt zu sehen und wird damit Teil des öffentlichen Diskurses – bisher 165 Städten weltweit, von Ljubljana bis Helsinki, von Beirut bis Johannesburg. Sie möchte (auch) Menschen ansprechen, die Hemmschwellen beim Besuch eines Ausstellungshauses spüren.

Mehr zum internationalen Tolerance Project: tolerance-project.org

Mirko Ilić – initiator des Tolerance Projects

Das Tolerante Poster Project wurde 2017 initiiert vom in Bosnien gebürtigen und seit 1986 in New York lebenden Grafikdesigner und Comiczeichner Mirko Ilić. Mirko Ilic veröffentlichte seine ersten Arbeiten 1977 in etablierten Comic-Zeitschriften außerhalb Jugoslawiens. Ab 1980 legte er den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Bereiche Illustration und Grafikdesign. 1986 verließ Ilić seine Heimat und ging nach New York, wo bald erste Arbeiten in Medien wie dem Time Magazine, der New York Times oder dem Wall Street Journal erschienen. 1991 wurde er Art Director von Time International und im folgenden Jahr Art Director der OP-Ends in der New York Times. 1995 gründete er Mirko Ilić Corp., ein Studio für Grafikdesign, 3D-Computergrafik und Filmtitel. Gemeinsam mit Milton Glaser und Walter Bernard entstand die Titelsequenz für die romantische Komödie “Email für Dich”. 2015 wurden 38 seiner Arbeiten in die permanente Sammlung des Museums für Moderne Kunst (MoMA) aufgenommen. Seit 1999 ist Mirko Ilić Professor für Bildende Kunst an der School of Visual Arts in New York.

In Innsbruck ist die RLB Tirol „Quartiergeber“und damit Ermögliche des Projekts

Die RLB Tirol stellt die fast 50 Meter lange Baustellenwand des künftigen RAIQA in der Adamgasse als Ausstellungsfläche zur Verfügung. Geplant als Begegnungsraum spielen Toleranz und Offenheit auch für das neu entstehende Raiffeisen-Quartier eine wesentliche Rolle. Und nicht zuletzt benötigt auch jede Baustelle ein gewisses Maß an Toleranz.

Baustellen erzeugen für einige Wochen, Monate oder sogar Jahre „blinde Rückseiten“ im Stadtraum. Häuserfassaden oder Plätze verschwinden hinter Bauzäunen, die – wenn überhaupt – meist mit Werbebannern behängt sind. WEI SRAUM bespielt eine solche, ansonsten meist aus dem Blickfeld ausgeblendete Fläche mit Kunst/Design und macht den Stadtraum damit zur outdoor-Galerie. Die vermittelten Inhalte finden so den Weg aus dem „white cube“ eines Ausstellungsraumes in die breite Öffentlichkeit der Stadt. Plakatkunst war ja schon immer ein Sprachrohr der gesellschaftspolitischen Aussage und kulturellen Äußerung – auch hier passt das Medium zur Message. Vielleicht lässt sich das Prinzip weiterdenken? Viele Themen der Zivilgesellschaft wären es wert im öffentlichen Raum kommuniziert zu werden. Grafiker*innen aus 23 Ländern werden in Innsbruck gezeigt.


Grafikdesigner*innen aus der ganzen Welt haben die Plakate gestaltet.

Aus den über 200 Postern der Sammlung hat WEI SRAUM 32 ausgewählt und großformatig am Baustellenzaun plakatiert. Die Gestalter*innen der Poster kommen u.A. aus: Mexiko, Australien, Schweiz, Kuba, Uruguay, Deutschland, Japan, Portugal, Ukraine, Bosnien Herzogovina, Argentinien, Polen, Portugal, Zimbabwe, Spanien, USA, Italien. Die Auswahl in Innsbruck fokussiert bewußt nicht auf die „größten Namen“, sondern wählt die Plakate nach der Vielfalt der visuellen und inhaltlichen Zugänge aus. Unter den gezeigten Grafiker*innen, sind etwa der deutsche Illustrator Christoph Niemann, die in Frankreich lebende Plakatdesignerin Anette Lenz, Leonardo Sonolli aus Italien, Maja Zuravieka aus Polen, Parisa Tashakori aus dem Iran, der kubanischamerikanische Illustrator Edel Rodriguez, Niklaus Troxler, grand seigneur des Schweizer Grafikdesigns oder das Designduo Grafprom, das aus der Ukraine stammt, und seit 2019 in Graz lebt.

Lokale Gestalter*innen ergänzen die Sammlung – Superstudio beauftragt

Teil des Konzepts ist es, bei jeder Station einen/eine lokaler Designer*in mit einem Plakat zu beauftragen. Die Schau wurde in Österreich erst 1x gezeigt, 2018 in Graz. Daher sind Österreichische Designer*innen noch nicht stark vertreten. In Innsbruck hat Mirko Illic das junge Grafikbüro Superstudio für einen Plakatbeitrag vorgeschlagen. Ihr Poster wird ab der nächsten Station der Sammlung hinzugefügt.

 

In einem Kurzinterview im Vorfeld der Ausstellung erläutert Mirko Ilić seine Intention

Was war Ihre Absicht, das Projekt zu starten?
Ehrlich gesagt hatte ich keine großen Absichten. Alles begann sehr spontan. Ich habe 2017 beim Filmfestival „Haus der Toleranz“ in Lubljana, Slowenien, finanziell und gestalterisch geholfen. Sie boten mir als Zeichen der Wertschätzung eine Raum an, um meine Arbeit zu zeigen. Ich fand das nicht richtig es allein zu nutzen, also lud ich 22 Künstler ein, ein Toleranzplakat zu erstellen. Auf diese Weise folgte die Show dem gleichen Thema wie das Festival. Meine einzige Anforderung an Künstler bestand darin, das Wort Toleranz in ihrer Muttersprache zu schreiben. Nach der Show hatte ich 22 wunderschöne Poster in der Hand und ich dachte, es sei reine Verschwendung, sie nur für eine Show zu verwenden. Ich fing an, die Ausstellung weiterzureichen und weitere Poster hinzuzufügen. Jetzt, fast sechs Jahre später, hatten
wir 167 Shows in 46 Ländern.

Inwiefern kann Grafikdesign ein Werkzeug sein, um das Thema Toleranz sichtbar zu machen?

Ob gut oder schlecht – unsere Kultur ist immer mehr visuell und immer weniger schriftlich oder verbal geprägt. Durch die neuen elektronischen Medien hat jeder die Macht des Bildes entdeckt. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Aus diesem Grund erregt jedes „effektive“ Bildmaterial Aufmerksamkeit. Manchmal wird dies für einen guten Zweck eingesetzt.

Was sind derzeit die brennendsten Themen, wenn es um „Toleranz“ geht?

Brennende Probleme? Wenn man nur die Nachrichten der letzten Woche verfolgt, kann man sehen, dass sie überall sind. Schauen Sie sich die Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs der USA an. Schauen Sie sich an, was auf den Straßen Frankreichs und der Ukraine passiert, ganz zu schweigen von den „vergessenen Themen“ Syrien, Burma, Palästina, Sudan, Somalia und Afghanistan. Für jeden Schritt vorwärts
scheinen wir zwei zurück zu machen.

Dieses Zitat von Nelson Mandela erklärt die Idee wahrscheinlich sehr gut:
„Niemand wird mit dem Hass auf einen anderen Menschen aufgrund seiner Hautfarbe, seines Hintergrunds oder seiner Religion geboren. Die Menschen müssen lernen zu hassen, und wenn sie hassen lernen können, kann ihnen auch das Lieben beigebracht werden, denn Liebe ist für das menschliche Herz natürlicher als das Gegenteil.“