Ein prominentes Entwicklungsgebiet, ein ambitionierter Architekturentwurf und eine Bauherrin mit Vision – mit diesen Schlagworten umriss Festivalleiterin Margit Ulama DAS RAIQA beim Turn on-Architekturfestival vom 4.bis 6. März 2021 in Wien. Diese Veranstaltung der Architekturstiftung Österreich findet seit 2003 statt und beleuchtet jedes Jahr im Frühling neue und innovative Aspekte des Bauens.
Im Großen Sendesaal des ORF RadioKulturhauses stand DAS RAIQA als eines der Leuchtturmprojekte für eine gelungene Stadtentwicklung im Mittelpunkt. Und mit ihm Josef Kreiser, der Bauprojektleiter des Quartiers Innsbruck Mitte, sowie Architekt Christoph Pichler von Pichler & Traupmann.
Raum statt Monumentalität
Die Bedeutung des Raums für die Architektur war zentrales Thema des – mittels Livestream übertragenen – Dialogs der beiden Fachleute. Die RLB Tirol hatte vorgegeben, das Tragwerk des ehemaligen RLB-Gebäudes stehen zu lassen und in den Neubau zu integrieren – aus ökologischen Gründen und aus Gründen der Identifikation mit dem alten Gerüst.
Dieses „wahnsinnig interessante Gerippe“ (O-Ton Architekt Pichler) wurde daher herausgeschält, leergeräumt und atriumartig mit neuen Funktionen umhüllt: Bankgebäude, Arbeitsplätze, Hotelräumlichkeiten, Kunstraum, Platz für Handel und Gastronomie.
New Work
Durch diese „Definition über Raum statt über Monumentalität“ werden Möglichkeiten zur Begegnung, aber auch zur Inspiration geschaffen. Und sie ist Ausdruck einer Unternehmenskultur, die das Miteinander betont. Partnerschaftlichkeit stellt nicht nur ein wichtiges Merkmal der Zusammenarbeit zwischen Projektleitung und Architekten dar, sondern auch im Austausch mit den Mitarbeiter*innen. So wurden z. B. die neuen Arbeitsplätze – konzipiert nach den Kriterien des New Work – in Zusammenarbeit mit den zukünftigen Nutzer*innen entwickelt, betont Josef Kreiser.
Wie die RAIQA-Büros der Zukunft aussehen werden, was für einen traumhaften Rundumblick die Rooftop-Terrasse auf dem Dach des Gebäudes bieten und welche spannenden Verbindungen das Architekturkonzept ermöglichen wird – all das zeigten Josef Kreiser und Christoph Pichler anhand von beeindruckenden Renderings.
Und wenn in der Einladung zum diesjährigen Architekturfestival die Frage aufgeworfen wurde, ob es nach dem Ende der Pandemie ein Um- oder Neudenken auch in der Architektur geben wird, dann gibt DAS RAIQA eine ganz klare Antwort darauf.